Unsere Geschichte
Das Töpferhandwerk ist seit vielen hundert Jahren in Thurnau ansässig. Bereits im 16. Jahrhundert wird ein Töpfer urkundlich erwähnt. Seither arbeiten mindestens ein bis zwei Häfner am Ort, zeitweise bestehen sogar acht Töpfereien gleichzeitig.
Voraussetzung für die Entwicklung Thurnaus als Töpferort bildete ein qualitativ hochwertiges Tonvorkommen und ausreichend Baumbestand als Lieferant für Brennmaterial. Thurnau ist geologisch gesehen dem fränkischen Schichtstufenland zuzurechnen. Am Rande des Jurameers gelegen lagerten sich hier Rähttone ab: hell- bis dunkelgraue, glimmerführende Tone, die am Oberwolfsknock im Hutschdorfer Wald bis in die 1970er Jahre abgebaut wurden.
Die Thurnauer Töpferware war bekannt für ihre Qualität. Sie wurde auf Märkten in Nürnberg, Erlangen, Bayreuth und Bamberg verkauft. Mit Anschluss Thurnaus an die Eisenbahn sogar in Augsburg und München. Erst mit Aufkommen von Emailgeschirr und vergleichsweise günstig herzustellendem Steingut im ausgehenden 19. Jahrhundert ging der Absatz zurück. In der Folge mussten viele Töpfereien schließen. 1939, mit Zuzug des Kunstmalers und Keramikers Günther Stüdemann, erfuhr das Töpferhandwerk jedoch neue Impulse. Neue Werkstätten wurden gegründet. Heute gibt es in Thurnau fünf Töpfereien.